Der Buchsbaumzünsler

Seit einigen Jahren sieht man immer öfter fast kahl gefressene, von Fäden und Gespinsten überzogene Buchs-Pflanzen. Was ist passiert?
Verantwortlich dafür sind die Raupen eines  weiß gefärbten Schmetterlings, des Buchsbaumzünslers. Dieser stammt ursprünglich aus Ostasien und ist vermutlich über Pflanzenimporte nach Europa gekommen. 2007 wurde sein Auftreten festgestellt. Besonders in Süddeutschland führen die Raupen mittlerweile zu großen Schäden an sämtlichen Arten und Sorten des Buchsbaums. 2010 hat der Buchsbaumzünsler im Badischen fast 100 Hektar kahlgefressen.

Je nach Witterung beginnen die Raupen ab Mitte März zu fressen. Den Raupen macht die winterliche Kälte nichts aus, sie sollen Temperaturen bis zu minus 20 Grad ohne Probleme überstehen. Der weiße Schmetterling schlüpft Ende Mai und ist Nachtaktiv, tagsüber also nur schwer zu entdecken.

Was kann man tun?

Momentan steht der Buchsbaumzünsler noch nicht auf der Speisekarte unserer heimischen Vögel und auch sonst sind keine heimischen Feinde in Sicht. Den Buchsbaumzünsler mechanisch in den Griff zu bekommen ist auch nicht ganz einfach. Zunächst einmal sollte man die Buchsbäume regelmäßig auf Befall kontrollieren, vor allem im Innern der Sträucher – auch im Winter. Wenn der Befall außen offensichtlich wird, sind die inneren Blätter schon zerfressen. Die Raupen sind durch ihre Farbe zudem gut getarnt. Raupen und Puppen sammelt man ab und entsorgt sie über die Restmülltonne, evtl. schneidet man betroffene Triebe komplett heraus. Möglich ist zudem der Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel gegen die jungen Larven sowie Nützlings schonende Präparate, die das Bakterium „Bacillusthuringiennsis“  enthalten. Sie müssen jedoch direkt an die jungen Raupen gebracht werden, also ins meist dichte innere Blattwerk. Ältere raupen sind darüber hinaus in ihren Gespinsten relativ geschützt. Daher empfehlen Experten, das Mittel mit hohem Druck auf die Pflanzen zu geben. Als gute Behandlungszeiträume gelten die zweite Aprilhälfte, Juni/Juli und Oktober.
Es gibt mittlerweile vielversprechende Versuche,  dem Schädling mit Nützlingen wie etwa Schlupfwespen beizukommen.